Eine vom Arbeitgeber neben dem Grundlohn gezahlte monatliche Pauschale f\u00fcr Nacht- und\/oder Sonntagsarbeit ist nicht steuerfrei, wenn diese ohne R\u00fccksicht auf die tats\u00e4chlich er\u00adbrachten Leistungen gezahlt wird. (FG D\u00fcsseldorf, Urteil vom 27.11.2020 \u2013 Az.: 10 K 410\/17 H(L) \u2013 in: BeckRS 2020, 38286).<\/p>\n
Sachverhalt<\/strong><\/p>\n Die Kl\u00e4gerin betrieb ein Kino und zahlte an einige ihrer Arbeitnehmer neben dem Grundlohn eine monatlich gleichbleibende Pauschale f\u00fcr Nacht- und\/oder Sonntagsarbeit. Diese behandelte sie in den Lohnabrechnungen als steuerfrei, weil sie innerhalb der Grenzen des \u00a7\u00a03b EstG blieben. Das beklagte Finanzamt ging dagegen von einer Steuerpflicht der Zuschl\u00e4ge aus. Die Voraussetzungen f\u00fcr die Steuerbefreiung seien nicht erf\u00fcllt, weil die gezahlten Zuschl\u00e4ge nicht f\u00fcr die tats\u00e4chlich geleistete Arbeit, sondern pauschal gezahlt worden seien.<\/p>\n Die Entscheidung des FG<\/strong><\/p>\n Das FG hat die Klage in Fortf\u00fchrung der bestehenden Rechtsprechung zu pauschalen Zuschl\u00e4gen abgewiesen und f\u00fchrt im Wesentlichen zur Begr\u00fcndung aus:<\/p>\n Pauschale Zuschl\u00e4ge, die ohne R\u00fccksicht auf tats\u00e4chlich erbrachte Leistungen zu diesen Zeiten gezahlt werden, sind nur dann steuerfrei, wenn sie als Abschlagszahlungen oder Vorsch\u00fcsse auf die sp\u00e4tere Einzelabrechnung geleistet werden. Erforderlich ist daf\u00fcr eine Abrechnung vor Ausstellung der Lohnsteuerbescheinigung sp\u00e4testens am Ende des Kalenderjahres nach \u00a7 41b I S. 1 EStG. Unterbleibt eine Abrechnung solcher Zuschl\u00e4ge, so geben Arbeitgeber und Arbeitnehmer dadurch zu erkennen, dass es sich bei den im Kalenderjahr geleisteten SFN-Zuschl\u00e4gen von vornherein nicht um Abschlagszahlungen oder Vorauszahlungen auf im Einzelnen zu ermittelnde Zuschl\u00e4ge f\u00fcr die jeweiligen Stunden an Sonntagen, Feiertagen und zur Nachtarbeit, sondern um – steuerpflichtige – pauschale Zuschl\u00e4ge ohne R\u00fccksicht auf die tats\u00e4chlich geleistete Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit gehandelt hat.<\/p>\n Praxistipp<\/strong><\/p>\n Bei der pauschalen Abgeltung von Zuschl\u00e4gen ist Vorsicht geboten! Auf den ersten Blick m\u00f6gen sie eine praktisch einfache L\u00f6sung darstellen. Fehlt aber am Ende die Abrechnung und damit die Verkn\u00fcpfung zwischen tats\u00e4chlich geleisteten zuschlagspflichtigen Arbeitsstunden und gezahlten Zuschl\u00e4gen, drohen erhebliche Nachzahlungen bei der Lohnsteuer und in einem weiteren Schritt bei den Sozialversicherungsbeitr\u00e4gen. Da dies h\u00e4ufig erst bei Betriebspr\u00fcfungen auff\u00e4llt, ergibt sich bei der im Sozialversicherungsrecht geltenden 4-j\u00e4hrigen Regelverj\u00e4hrungsfrist eine erhebliche Hebelwirkung, die f\u00fcr einige Unternehmen schnell existenzbedrohend werden kann!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Eine vom Arbeitgeber neben dem Grundlohn gezahlte monatliche Pauschale f\u00fcr Nacht- und\/oder Sonntagsarbeit ist nicht steuerfrei, wenn diese ohne R\u00fccksicht auf die tats\u00e4chlich er\u00adbrachten Leistungen gezahlt wird. (FG D\u00fcsseldorf, Urteil […]<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":"","jetpack_publicize_message":"","jetpack_publicize_feature_enabled":true,"jetpack_social_post_already_shared":true,"jetpack_social_options":{"image_generator_settings":{"template":"highway","enabled":false}}},"categories":[1,15],"tags":[202,203,201],"jetpack_publicize_connections":[],"yoast_head":"\n